Zu den Aufgaben des Imkers gehört die Haltung, Vermehrung und Zucht von Honigbienen sowie die Produktion von Honig und weiteren Bienenprodukte. Die Bezeichnung „Imker“ ist übrigens eine Wortzusammensetzung aus dem niederdeutschen Wort „Imme“ für „Biene“ und dem mittelniederdeutschen Wort „kar“ für Korb oder Gefäß.
Im Jahr 2002 gab es in Deutschland noch etwa 85.000 Imker, die zusammen etwa 820.000 Bienenvölkern betreuen. Ungefähr 95% von ihnen sind Freizeitimker, wenige andere betreiben die Imkerei als Nebenerwerb und lediglich 2.000 sind Berufsimker. In den letzten Zeit wurde deutlich, dass die Zahl der in Deutschland gehaltenen Bienenvölker erstmals die 600.000er Grenze unterschreiten könnte – trotz einer inzwischen wieder zunehmenden Zahl an Neu-Imkern.
Wir Deutschen konsumieren mit einer jährlichen Pro-Kopf-Menge von etwa 1,4 Kilo vergleichsweise viel Honig. Und lediglich 20% unseres Honigbedarfes wird in Deutschland erzeugt, der Rest muss aus dem Ausland importiert werden. Das funktioniert natürlich bei der Bestäubung nicht.
Imker halten ihre Bienenvölker in künstlichen Behausungen, den sogenannten Beuten. Ursprünglich wurden die Bienen in ausgehöhlten Baumstämmen, den sogenannten Klotzbeuten und später in den typischen Strohkörben gehalten. In der heutigen modernen Imkerei leben die Bienen überwiegend in Magazinbeuten. Durch den auf diese Weise möglich gewordenen mobilen Wabenbau kann der von Bienen gesammelte Honig effizient und vor allem ohne die früher übliche Zerstörung des Wabenbaus geerntet werden. Wenn auch die Bienen auch heute noch Wildtiere sind, so sind sie für ihr Überleben auf eine Betreuung durch den Menschen angewiesen, weil nicht betreute Völker inzwischen innerhalb weniger Jahre an der Belastung durch die Varroa-Milbe zugrunde gehen würden
Die besondere Bedeutung der Imkerei besteht in der unverzichtbare Bestäubungsleistung der Honigbiene. Etwa 80% der weltweiten Nahrungsmittel sind direkt oder indirekt von der Bestäubung durch die Honigbiene abhängig.
Das Hauptprodukt der meisten Imkereien in Deutschland bildet erwartungsgemäß der Honig. Gerade größere Imkereien bieten daneben jedoch auch weitere Bienenprodukte wie etwa Bienenwachs, Pollen, Gelée Royale oder Pollen an. Bienenprodukte wie Honig, der über antiseptische Eigenschaften verfügt, sowie Propolis, ein natürliches Kittharz der Bienen mit antibiotischer Wirkung, sowie Bienengift finden aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit inzwischen auch vermehrt im Rahmen der Apitherapie Anwendung in Krankenhäusern und Instituten.
Zu den schwieriger gewordenen Herausforderungen der Imkerei in der modernen Gesellschaft gehören das Arbeiten in immer artenärmeren Landschaften, der Schutz der Bienenvölker vor Vergiftung in der Landwirtschaft und die Vermeidung der sich in den letzten Jahren verschärfenden Bienenverluste durch die Varroa-Milbe in Verbindung mit einer industrialisierten Landwirtschaft.