In diesen Zeiten möchte man keine Biene sein. Oder, je nach Perspektive, kein Imker. Wobei – wenn es einfach wäre würden es ja alle machen. Aber der Reihe nach. Nachdem das Jahr viel zu früh warm wurde, gab es später wochenlangen Schnee. Jetzt blüht der Raps seit Wochen, und der Weißdorn, Schwarzdorn, Löwenzahn… Doch es war in den letzten Wochen bis auf wenige Stunden zu kalt für die Bienen und für Nektar.
Unsere Völker sind gesund und stark. Und möchten raus. Ein bisschen kamen sie schon zum Sammeln und damit geht es uns ein wenig besser als vielen Kollegen, die mit ihren Völkern in die Obstblüte wanderten und seit Wochen zufüttern müssen. In den letzten Wochen sind viele Völker in Schwarmstimmung. Die ersten Schwärme sind schon ausgebüxt und konnten aber wieder eingefangen werden. Um weitere Schwärme zu verhindern, sehen wir jedes Volk ein Mal pro Woche durch, geben ihnen mehr Platz und bilden, wo es zu voll wird, neue Jungvölker. Das musste bislang leider alles in den kurzen Regenpausen stattfinden. Aber in den nächsten Tagen soll es endlich länger warm werden und wir hoffen, unsere Bienen können sich noch ein wenig im Raps austoben, bevor dieser verblüht.
Ach ja, und wir überarbeiten gerade die Etiketten unserer Gläser und sind gespannt auf die Reaktionen.
Und all das, während die Welt da draußen zwischen Lockdown, übereilten Lockerungen, erneutem Lockdown und der Hoffnung, bald wieder zu unserem alten Leben zurückkehren zu können – auf hoffentlich schlauere Art und Weise wie zuvor..